Pressemitteilung
Für eine weiterhin hohe Versorgungssicherheit: Hanau Netz mit neuem Kabelmesswagen unterwegs
10.11.2023
Die Hanau Netz GmbH hat einen neuen Kabelmesswagen angeschafft, der das Vorgängermodell nun nach 36 Jahren treuer Dienste ablöst. „Damit sind wir jetzt noch schneller einsatzbereit, wenn es mal zu einem Stromausfall oder einer Störung kommt“, freut sich Hanau Netz-Geschäftsführer Adrián Szabó.
In welchen Fällen ein Kabelmesswagen einzusetzen ist und wie er funktioniert, erklärt Thomas Röder, Leiter der Abteilung Messstellenbetrieb Strom bei der Netzgesellschaft. Im Inneren des Fahrzeugs sind verschiedene Geräte in einer Art Baukastensystem untergebracht. „Alle Geräte, die wir benötigen, haben wir immer dabei und können die Ergebnisse unserer Messungen direkt im Wagen auswerten“, erklärt Röder und zeigt auf die Theke mit Schaltanlagen und Monitoren, die sich dort befindet, wo bei anderen Autos die Rückbank ist. „Die Technik von vielen der eingesetzten Module ist noch in etwa dieselbe, wie vor 30 bis 40 Jahren. Aber der Komfort hat sich verbessert. Und wenn dann doch neue, verbesserte Module auf den Markt kommen, tauscht man nur diese aus, und nicht alle oder gleich den ganzen Wagen.“
Pro Jahr sind es zwischen 50 und 80 Einsätze, zu denen der Kabelmesswagen gerufen wird, davon etwa zehn im Auftrag dritter Unternehmen, wie Industriebetrieben. Zu den Aufgaben des Fahrzeugs gehören die Kabelprüfung, Kabeldiagnose, Kabel- und Trassenortung, Kabelfehlerortung und Kabelauslesung. Damit die Stromversorgung jederzeit gewährleistet ist - bei privaten Haushalten ebenso wie bei Gewerbe oder Industrie - müssen die Stromkabel regelmäßig überprüft und bei einem Defekt repariert werden. Bei der Kabelprüfung lässt sich feststellen, ob das entsprechende Kabel qualitativ noch in Ordnung ist. Die Kabeldiagnose liefert Informationen zum Alterungszustand.
Weist ein unter der Erde verlegtes Kabel einen Fehler oder Defekt auf, ist es wichtig, dass die exakte Stelle, an der sich die Beschädigung befindet, bekannt ist. Das komplette Kabel von einem Tiefbauer aufgraben zu lassen, wäre viel zu aufwändig und zu teuer. „Hier kommt ein Echoradar zum Einsatz.“, so Röder. „Damit geben wir eine Frequenz auf das Kabel, um den Wellenwiderstand des Kabels zu messen. Es wird ein Signal in das Kabel gesendet; das Gerät zeigt auf einer Kurve an, wenn sich der Wellenwiederstand verändert. Geht sie nach unten, haben wir dort einen Isolationsfehler. Geht sie nach oben, gibt es eine Unterbrechung. Auf diese Weise können wir Kabel bis zu einer Länge von 160 Kilometern messen.“ Damit hat man schon eine erste Eingrenzung. Die genaue Stelle lässt sich mit einem Stoßgenerator, welcher kurze Stromimpulse auf das Kabel abgibt, und einem hochsensiblen Mikrofon orten. Es zeichnet Schal und Magnetfeld auf, den Überschlag hört man als lautes Knallgeräusch. „Bei einem Kabel, dass üblicherweise zirka 70 bis 80 Zentimeter tief liegt und eine Länge von mehreren Kilometern haben kann, lässt sich die Stelle so meist auf 10 Zentimeter genau eingrenzen.“
Etwas seltener stehen Kabeltrassenortungen an. Nämlich dann, wenn ein Kabel im System der Hanau Netz zwar erfasst, aber noch nicht gemaßt ist, weil das Netz beispielsweise von einem anderen Netzbetreiber übernommen wurde. Hierfür hat die Hanau Netz ein neues Trassenortungsgerät beschafft. Mit diesem Gerät werden die GPS-Koordinaten direkt mit geortet und ins System der Hanau Netz übertragen – ein Vermesser muss dann nicht mehr tätig werden.
Gelegentlich werden die Experten von Hanau Netz auch als Dienstleister zu einer Fehlerortung in ein fremdes Netzgebiet gerufen. Hier kann nicht nur geprüft werden, wo das Kabel überhaupt verläuft, sondern auch, wie tief es liegt und ob beziehungsweise wieviel Strom durch das Kabel fließt.
Hanau Netz-Geschäftsführer Adrián Szabó sieht noch einen besonderen Vorteil beim neuen Kabelmesswagen: „Hier ist auch ein eigener Generator enthalten. Selbst bei einem Stromausfall oder einem Einsatz an den entlegensten Orten, wie einem Schacht im Wald, kann der Wagen seinen eigenen Strom erzeugen und ist damit komplett autark.“ Die Versorgungssicherheit in Hanau ist auch heute schon außergewöhnlich hoch. „Wir investieren in modernstes technisches Equipment, damit das auch in Zukunft so bleibt.“, so Szabó abschließend.
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Herr Dominik Kuhn
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