Pressemitteilung
Hanau Netz GmbH hat Erschließung des Großwohngebiets Pioneer Park mit Strom und Wasser abgeschlossen
Szabo: Erschließung des „Pioneer Parks“ stellt größtes Projekt der Unternehmensgeschichte dar
Die Hanau Netz GmbH hat nach etwas mehr als zwei Jahren Bauzeit das 50 Hektar umfassende neue Wohngebiet „Pioneer Park“ im Stadtteil Wolfgang mit Strom- und Trinkwasserleitungen erschlossen sowie einen Anschluss der Energiezentrale an das Erdgasnetz hergestellt. „Eine solche Großbaustelle ist für uns in absehbarer Zukunft nicht wieder zu erwarten. Das war das umfangreichste Erschließungsprojekt der Unternehmensgeschichte, welches wir zu stemmen und zu koordinieren hatten“, sagt Geschäftsführer Adrian Szabo mit Stolz. Zudem hat die Tochter der Stadtwerke Hanau den gesetzten Zeitplan trotz Corona-Pandemie einhalten können. Nun werden bereits die ersten Hausanschlüsse erstellt.
Allein beim Blick auf das Medium Strom zeigen die Daten, um welches Ausmaß es sich gehandelt hat: Unter Leitung von Fachplaner Thomas Rübmann haben die Spezialisten der Netzgesellschaft 3.000 Meter Mittelspannungs- und 25.000 Meter Niederspannungskabel sowie 3.000 Meter Steuerkabel verbaut, ferner acht Transformatorenstationen errichtet.
„Dies konnte nur durch die guten Abstimmungen zwischen den Abteilungen untereinander und den Tiefbauunternehmen vor Ort bewerkstelligt werden. Bei diesem Pilotprojekt haben unsere Monteure Hervorragendes geleistet.“ lobt Fachplaner Rübmann.
Das Stromnetz ist so ausgelegt, dass 25 Prozent der entstehenden Parkplätze im gesamten Quartier für Elektrofahrzeuge nutzbar sind. Außerdem könne mittels Photovoltaik produzierter Strom eingespeist werden.
„Der hohe geplante Anteil an Ladeeinrichtungen und regenerativen Energien stellt das geplante Verteilnetz vor große Herausforderungen. Damit Überlastsituationen im Versorgungsnetz vermieden werden, ist eine Umorientierung von einem klassischen zu einem intelligenten Stromnetz erforderlich“, erläutert Rübmann weiter.
„Herzstück“ des „intelligenten“ Stromnetzes sind die acht digitalen Transformatorenstationen auf dem Plangebiet. Sie wandeln die Mittelspannung in haushaltsübliche Niederspannung um. Zudem erfassen sie über Sensoren viele Messdaten in der Mittel- sowie der Niederspannung und leiten diese über eingebaute Kommunikationstechnik in Echtzeit an die übergeordnete Netzleitstelle weiter. Somit lassen sich mögliche Fehler im Versorgungsnetz schneller lokalisieren und die Zeiten zum Beseitigen der Störung verkürzen.
Um den Zustand des Niederspannungsnetzes zu überwachen, sind in den Transformatorenstationen bei den abgehenden Strängen Strom- und Spannungsmessgeräte eingebaut. Diese erfassen die Energieflussrichtung, Blind- und Wirkleistung, Strom- und Spannungswerte und geben bei Grenzwertverletzungen eine Warnmeldung an die Netzleitstelle ab.
„Zukünftig können die erhobenen Daten genutzt werden, um den aktuellen Zustand des Netzes automatisch zu bewerten“, so Rübmann weiter. Bei Grenzwertverletzungen, wie z. B. einer Überlastsituation, könne „das Netz durch steuernde oder regelnde Eingriffe entlastet und so die hohe Zuverlässigkeit des Netzes aufrechterhalten werden.“
Eine Grundvoraussetzung für den Betrieb von intelligenten Netzen ist eine zuverlässige Telekommunikationsinfrastruktur. Im „Pioneer Park“ bindet die Hanau Netz GmbH alle digitalen Ortsnetzstationen in ihr Glasfasernetz ein. Sie ermöglicht so eine gesicherte und zukunftsorientierte Übertragung der erfassten Daten untereinander und zur Netzleitstelle.
Für die Versorgung des „Pioneer Parks“ mit Trinkwasser verlegte die Netzgesellschaft in drei Bauabschnitten 6.615 Meter Wasserhauptleitungen mit drei Anbindungen an die übergeordnete Wasserhauptleitung in der Aschaffenburger Straße.
Für die Erdgasversorgung der neuen Energiezentrale an der Geländezufahrt entstand eine neue Gasdruckregelanlage, um den Gasdruck von 7,000 bar auf den für die Energiezentrale erforderlichen Gasdruck in Höhe von 0,250 bar zu reduzieren. Die Gasdruckregelanlage mit einer Leistung von 10.000 Kilowatt ist an die Hochdruck-Gashauptleitung in der Aschaffenburger Straße angeschlossen worden. Die von der Gesellschaft PionierWerk Hanau neu errichtete Energiezentrale, die mittels Kraft-Wärme-Kopplung neben der Wärme fürs Quartier auch Strom produziert und ins Netz speist, hat eine elektrische Einspeiseleistung von drei Megawatt.
Monteur Axel Heberer erinnert sich: „Bei einer Bauzeit von etwa zwei Jahren, wovon ein Dreivierteljahr unter Corona-Bedingungen gearbeitet werden musste, ist es eine erstaunliche Leistung, dass es zu keinen größeren Problemen gekommen ist.“ Das sei letztendlich auch der „guten Projektsteuerung“ zu verdanken. Für die Sparten Gas und Wasser lag die planerische Verantwortung in den Händen von Stefan Otto.
Die Netzgesellschaft hat nach der abgeschlossenen Erschließung des Gesamtgeländes bereits damit begonnen, Anschlüsse für noch nicht bewohnte oder entstehende Häuser zu legen. Binnen vier Jahren rechnet Geschäftsführer Szabo mit insgesamt rund 300 Netzanschlüssen und 4.500 Stromzählern, die zu setzen sind. Und so verwundert es nicht, wenn er vorausblickt: „Die Mammutbaustelle ist für uns noch lange nicht beendet.“
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